Ehemaliger Nicolaikirchhof

 

Korrekter Name ??
Adresse Nicolaikirchplatz, 10178 Berlin-Mitte
Öffnungszeiten täglich 10-18 Uhr
Erreichbarkeit per ÖPNV Bus M48 Richtung Busseallee / Bus 248 Richtung S-Bhf. Südkreuz *** Haltestelle: "Nikolaiviertel"
Erfolgte Anlegung des Friedhofs ca. 1230
Anzahl Grablagen ca. 120-150 (geschätzt)
Fläche ??

 

*Foto folgt demnächst*

Nikolaikirche

Ältestes Bauwerk Berlins und Zeugnis der Stadtgründung um 1230. Als spätromanische Basilika errichtet, davon ist der Feldsteinunterbau des Turmes erhalten.

1379 Gotischer Chor im Bau.

Im 15. Jahrhundert wird die Hallenkirche fertiggestellt.

1876-1878 Restaurierung mit Erhöhung des Turmbaues und Gestaltung mit zwei Helmspitzen.

1945 Zerstörung durch angloamerikanische Bomber.

1981-1989 Wiederaufbau auf Beschluß des Ministerrats der DDR.

*****

1809 tagte hier die erste Berliner Stadtverordnetenversammlung.

Hier an St. Nikolai dichteten und komponierten 1657-1663 Pastor Paul GERHARDT und Kantor Johann CRÜGER neben anderen berühmten Kirchenliedern auch "Nun danket all und bringet Ehr" mit der denkwürdigen Strophe >>Er lasse seinen Frieden ruhn auf unserm Volk und Land; er gebe Glück zu unserm Tun und Heil zu allem Stand.<<

In historischer Stunde erinnerte daran Bundespräsident Dr. Richard VON WEIZSÄCKER in seiner Ansprache beim ökumenischen Dankgottesdienst in dieser Kirche, am Sonntag, den 03. Oktober 1990, dem Tag der Wiedervereinigung Deutschlands und Berlins in Frieden und Freiheit

>>Ermuntert euch und singt mit Schall Gott unserm höchsten Gut, der seine Wunder überall und große Dinge tut. Er gebe uns ein fröhlich Herz, erfrische Geist und Sinn und werf all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz in Meerestiefen hin. Solange dieses Leben währt, sei er stets unser Heil, und wenn wir scheiden von der Erd, verbleib er unser Teil.<<

Gestiftet 1999 im Jahre 10 nach dem Fall der Berliner Mauer von Domorganist Paul Damjakob, Würzburg

 

Oberer Bildabschnitt:

Die Nikolaikirche ist das älteste erhaltene und eines der ehrwürdigsten Gebäude Berlins.

Früher war sie die Hauptpfarrkirche, die 1938 außer Gottesdienst gestellt wurde. Wiederaufgebaut nach schweren Kriegszerstörungen dient sie seit der 750-Jahr-Feier Berlins 1987 als Museum. Zugleich ist die Nikolaikirche auch ein Ort, an dem sich Berliner Demokratiegeschichte ereignet hat. In dem Wissen um die Würde und Bedeutung der Nikolaikirche als ein Ort gelebter Demokratie stiftete das Abgeordnetenhaus von Berlin diese Gedenktafel.

1809 wurde infolge der Stein-Hardenberg'schen Reformen die erste gewählte Stadtverordnetenversammlung Berlins in der Nikolaikirche eingesegnet und vereidigt.

1991 trat in der Nikolaikirche nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 das erste frei gewählte Gesamtberliner Abgeordnetenhaus zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen.

 

Unterer Bildabschnitt: = siehe Samuel VON PUFENDORF unten =

 

Foto Inschrift

Johann CRÜGER

* 09.04.1598

+ 23.02.1662

Kantor an der St. Nikolaikirche in Berlin von 1622-1662

 

Nun danket alle Gott!

Paul GERHARDT

* 12.03.1607

+ 07.06.1676

Wirkte an der St. Nikolaikirche in Berlin von 1657 bis 1666

 

Lobet den Herren alle, die ihn ehren!

In diesem Kirchengewölbe ruhen:

 

Dorothea Sophie Knoblauch, geb. OPPERMANN

+ 09.12.1806, 80 Jahre alt

 

Carl Friedrich KNOBLAUCH

+ 17.02.1813, 48 Jahre alt

 

Christiane Louise Knoblauch, geb. HEISS

+ 30.01.1810, 44 Jahre alt

 

Louise KNOBLAUCH

+ 09.04.1804, 6 Jahre alt

 

Marie Dorothea HEISS

+ 19.04.1816, 52 Jahre alt

= leider ohne erkennbare Inschrift =
= leider ohne erkennbare Inschrift =

Ambrosius HAUDE

* 04.04.1690, Schweidnitz

+ 17.05.1748,

als Königlicher und der Akademie der Wissenschaften Buchhändler in Berlin

 

S. S.    1835

Dr. Philipp Jacob SPENER

* 25.01.1635, Rappoltsweiler

+ 05.02.1705,

als Probst zu Berlin.

 

S. S.    1835

Hier liegt in Gott zur Ruhe

Herr Stanislaus RÜCKER,

weiland Seiner königlichen Majestät von Preußen, ... Directorii Deput. des armees Directorii wie auch Rathmann ... Berlin

* 17.12.1649, Giehlen in Schlesien

+ 14.04.1734

 

Leider ist von der restlichen Inschrift so gut wie nichts mehr sicher erkennbar, da Witterung & Kriegsschäden sehr viel zerstört haben.

Unterer Bildabschnitt:

 

Die Nikolaikirche ist der Begräbnisort vieler bedeutender Berliner.

Auch

Samuel VON PUFENDORF,

durch Kurfürst Friedrich Wilhelm 1688 als Hofhistoriograph und Hofrat nach Berlin berufen, ist in der Nikolaikirche bestattet.

Von Pufendorf entwickelte eine der Toleranz verpflichtete Naturrechtslehre, die mit ihren erstmals formulierten Grundwerten von Menschenwürde und Gleichheit der Menschen auf die geistigen Väter der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung und der französischen Revolution eingewirkt hat sowie nicht zuletzt auch in den Grundwertekatalog des deutschen Grundgesetzes einging.

 

Abgeordnetenhaus von Berlin

Berlin-Mitte, im Jahre 2001

 

Oberer Bildabschnitt: = siehe Kirchenbilder oben =

Hieneben empfing die Erde das Ihrige von

Johann Joachim SPALDING

* 01.11.1714

+ 22.05.1804

 

Apostelgeschichte 24, 15; 16

Marie Charlotte LIEBERKÜHN,

Spaldings Witwe,

folgte ihrem Gatten am 05.09.1804

* 11.02.1749

... zu St. Nicolai und ...

Magdalena OSTWALD

... wohlgerathenen ...

... anno 1693 ...

Im Haus der Seinen ... guter ...

Am Gymnasio zum grauen Kloster ... und Numehro ... dem ... Theologico ...

... war tüchtig ... worden.

... anno 1713 ...

... Auferstehung ...

 

Leider ist der Stein zu sehr verwittert & von Kriegsschäden betroffen, als daß man sehr viel mehr zusammenhängend-informativere Daten erkennen könnte. Ich will aber demnächst versuchen, noch mehr herauszufinden.